gestern war ich bei Oma und Opa Fuchs. Die beiden sind ja so süß! Genauso süß wie Oma Ingas Blaubeerpie. Mmmmh! Dazu noch Opa Bertils Geschichten und du kannst dir keine bessere Nachmittagsbeschäftigung mehr vorstellen. Ach wie schön wärs, könntest du mal mitkommen!

Opa Bertil Fuchs ist ein gemütlicher alter Fuchs, der nicht nur mich mit seinen fantastischen Geschichten begeistert. Was der alles schon erlebt hat! Bunte Safaris, Mount Everest Touren, glorreiche Golf-Meisterschaften, Raketenflüge und wilde Cowboy Geschichten – alles dabei.

Es gibt so ziemlich nichts, dass er noch nicht erlebt hätte. Angeblich. Man darf seinen Abenteuer gern mit einem Augenzwinkern begegnen. Er müsste schon zehn Leben gelebt haben, wären all seine Geschichten wahr. Trotzdem liebe ich jede seiner Geschichten. Hört man ihm zu, ist es als wär man mittendrin!

Gestern hat er von seinen neuen Kleidern erzählt. Er meinte, dass er eines Tages aufwachte, nackt. Nur noch die Socken, die Oma Inga ihm gestrickt hat, wämten seine Füsse. Auf dem Stuhl neben dem Bettchen lagen schön zusammengelegt ein Haufen neuer oller Opi-Klamotten. “Nun trägt ein Fuchs ja auch sein schönes Fell, aber ich mag’s kuschelig.” Also zog er sie an. Auch wenn er olle Opi-Klamotten gar nicht mag.

Ich hab da aber schon sein verschmilztes Lächeln gesehen und Oma Inga sicher auch. Die gab ihm dazu ein Küsschen auf die Stirn und meinte nur, dass ein großer Abenteurer wie er, eigentlich natürlich viel abenteuerlichere Kleidung trägt, aber dass sein neues Hemd doch so gut zu ihrem neuen Hut passt und den will sie zum Mittsommarnachtsfest tragen.

“Ha! Also doch!” rief er und dabei warf er die Arme in die Höhe, sodass er fast den Tisch mit umgekippt hätte. Opa Bertil meinte nämlich, dass seine geliebte Oma Inga ihm seine Klamotten stibitzt hätte, um ihr die neuen hinterlistigst unterzujubeln. “Sie hat da immer dran rumgemeckert und warum sonst waren von allen guten Stücken nur noch die Socken übrig!” lachte er.

Socken zu stricken ist eines ihrer großen Hobbies und weil Bertil seine Füchsin so sehr liebt, zieht er die Socken auch ganz brav an. Obwohl er mit ihrer Farbwahl selten zufrieden ist und er warme Socken generell gar nicht mag. Sie passen nicht zu seinem Stil. Er ist zwar Opa, muss aber doch nicht wie einer gekleidet sein!

Daher hat er sich auch schon mächtig über seine faden Pantoffel aufgeregt und ausserdem braucht er noch einen lässigen Hut! Nja, und dann weiß er auch noch nicht, ob er die Hosenträger gut findet. Die Farbe ist ja mal gar nicht modern und der Kragen kratzt.

“Aber erstmal ’nen Kaffee”, schick mit Kavalierstuch in der Hemdtasche “und dann kann ich meine süße Füchsin auch zum Tanz bitten.” schnurrte der Fuchs.

Den alten Fuchs darf man halt nicht zu ernst nehmen. Ich glaub, der findet seine neuen Sachen eigentlich ganz toll.

Bin mal gespannt, was die beiden dann vom Mittsommerfest zu erzählen haben!